Erasmus+ Leitaktion I: Fortbildungen von Lehrkräften
2017 - 2019
Verschiedenheit als Normalität - Individualisiertes Lernen in skandinavischen Schulen als Schlüssel zur Inklusion kennen lernen und erleben
Island
Vom 17.03. – 23.03. 2019 besuchten Frau Kästner und Frau Debernitz die Fortbildung „Structured Educational Visit to Schools/Institutes & Training Seminar in Iceland“.
Gemeinsam mit 116 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Europa erhielten wir Einblick in das Schulsystem Islands, dessen curriculare und organisatorische Veränderungen der letzten Jahre sowie Besonderheiten durch die dünne Besiedlung des Landes.
In Gruppen von ca. 20 Personen besuchten wir verschiedene Schulen, hospitierten im Unterricht und sprachen mit Schulleiterinnen und Schulleitern. Für uns war es ein Blick über den „Tellerrand“ der Grundschule hinaus.
Da Schulen in Island anders organisiert sind, erlebten wir auch höhere Jahrgangsstufen. Beneidenswert war dabei die personelle Ausstattung der Schulen, welche die Inklusion von Kindern mit Besonderheiten in beeindruckender Weise unterstützte. Drei Personen (Lehrer, Sonderpädagogen und Integrationshelfer) pro Klasse waren keine Seltenheit.
Das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler steht immer an erster Stelle. Praktische Fächer wie z.B. Hauswirtschaft, Holzbearbeitung, Textilbearbeitung und Kunst sind der theoretisch- fachwissenschaftlichen Ausbildung geleichgesetzt. Von Klasse 1 bis 10 erhalten alle Kinder je eine Stunde Schwimmunterricht und zwei weiter Stunden Sportunterricht pro Woche. Ein Highlight jeder Schule war die eigene Bibliothek.
Neben Hospitationen, Diskussionen und Vorträgen blieb uns genügend Zeit, Land und Leute kennenzulernen. Wir sahen Geysire, heiße Quellen, tobende Wasserfälle und standen zwischen zwei Kontinenten. Erschreckend sichtbar ist der Klimawandel an Islands größtem Gletscher, der allein in diesem Winter um 150m zurück ging.
E. Kästner & Ch. Debernitz
Schweden
Zeitraum: 21.10.2018 bis 27.10.2018
Ort: Helsingborg und Malmö
Was kann Inklusion und Individualisierung leisten für Schüler mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen und wie setzt ein Schulsystem dieses um?
Mit diesem roten Faden begaben sich Frau Riede und ich auf den Weg nach Schweden, um Antworten zu finden. Im Rahmen des Erasmus+ Programms hatten wir die Möglichkeit, in unterschiedlichen Schultypen zu hospitieren. Ein anderes Schulsystem zu erkunden bedeutet dabei, Schule aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, eigenes Handeln zu überprüfen und Anreize für Veränderungen zu suchen. Im Kreis von anderen Kollegen aus Sachsen, Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Polen und Spanien hatten wir zudem die Möglichkeit, das Gesehene zu diskutieren und auch mit unserer Betreuerin einzuordnen.
Eine gute Voraussetzung für einen tieferen Einblick in das schwedische Schulsystem bot sich durch die Auswahl unterschiedlicher Schulformen. Angefangen bei einer Schule auf dem Land über eine Europaschule, einer Schule in freier Trägerschaft bis hin zu einer Schule mit speziellen Bereichen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Alle Schulen sind unterschiedlich und haben jeder einen individuellen Ansatz, wie Inklusion und Individualisierung funktionieren kann.
Natürlich war es spannend zu beobachten, wie das gemeinsame unterrichten mit Kindern unterschiedlicher Lernvoraussetzungen umgesetzt wird. Als erstes fällt der Umgang mit Technik ins Auge. Alle Schüler haben Zugang zu Tablet oder Laptop. Das Nutzen digitaler Lernangebote wirkt schon sehr weit fortgeschritten, vor allem im Vergleich zu unseren Möglichkeiten. Interessant dabei ist, dass auch Schüler mit Förderbedarf diese Angebote nutzen können, da geeignete Lernsoftware vorhanden ist. Aber auch über diese technischen Mittel hinaus gibt es in Schweden Möglichkeiten, die besonders geeignet erscheinen, Inklusion zu ermöglichen. Ich denke, vor allem die Betreuung durch ausreichend Lehr- und Betreuungspersonal ist hier zu nennen. Wenn Hilfe für einen Schüler benötigt wird, so kann dies innerhalb kürzester Zeit realisiert werden. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Unterstützung für Lehrer scheint in Schweden stark ausgeprägt zu sein. Natürlich kostet dies viel Geld und wir haben uns gefragt, wer diesen großen Aufwand finanziert. Es ist die Gesellschaft selbst, die diesen Bedarf erkannt hat und die Kosten trägt. Der rote Faden für Inklusion und Individualisierung findet sich in der Gesellschaft selbst wieder. Diese Erkenntnis ist wohl die Wichtigste bei unserer Studienfahrt gewesen.
Auch wir geben jeden Tag in der Schule unser Bestes, um allen Kindern gerecht zu werden. Leider stehen wir zu häufig bei schwierigen Situationen alleine dem Problem gegenüber. Teamarbeit und Austausch mit anderen Kollegen helfen, Probleme besser lösen zu können. Diese Erkenntnis konnte ebenfalls durch die Studienreise untermauert werden.
Wir konnten in dieser Woche viel lernen. Technische Voraussetzungen, Teamarbeit und Gemeinschaft sind wohl die wichtigsten Ideen, die ich für mein weiteres Tätig sein bedenken werde.
K. Lux & A. Riede
Schweden
Im Zeitraum vom 12. Februar 2018 bis 19. Februar 2018 nahmen wir an einer Reise nach Südschweden zum Thema „Individualisiertes Lernen in schwedischen Schulen“ teil.
Innerhalb einer Woche bereisten wir die Städte Helsingborg, Lund und Malmö. Dort hospitierten wir an den verschiedensten Schulen, von der kleinen Dorfschule bis hin zur Internationalen Schule. Ebenso lernten wir unterschiedliche Schulformen kennen. Neben Primarschulen schauten wir uns ebenso das Lehren und Lernen an Gymnasien und Handwerksbildenenden Schulen mit integriertem Förderschulzentrum an.
Da an diesem Kurs neben Kollegen aus den verschiedenen Bundesländern Deutschlands auch Lehrer aus Griechenland, Spanien und Kroatien teilnahmen, erhielten wir einen aufschlussreichen Einblick in das jeweilige Bildungssystemmit deren Vorzügen als auch Grenzen.
Die Fortbildungsreise nach Schweden war sehr eindrucksvoll und informativ.
Auch an schwedischen Schulen wird nicht gezaubert und nur mit Wasser gekocht, jedoch haben sie im Vergleich mit Thüringer Schulen eine wesentlich bessere personelle Situation als auch eine zeitgemäße mediale und mobiliare Ausstattung und sind daher besser in der Lage individualisiert zu lehren.
M. Klingstein & S. Steger
Finnland
Vom 29.10.- 04.11.2017 besuchten Frau Schimm und Frau Rudloff in Helsinki verschiedene Kindergärten und Schulen, um sich mit dem finnischen Bildungssystem vertraut zu machen. Besonderer Schwerpunkt lag dabei auf den Möglichkeiten der individuellen Förderung der Kinder im Unterricht aber auch schon in der Vorbereitung auf die Schule. Besonders beeindruckt waren wir vom gut organisierten System in den Kindergärten und der Vorbereitung der Kinder auf das lebenslange Lernen. Interessant war für uns der Austausch mit den finnischen Kolleginnen und Kollegen. In zahlreichen Gesprächen und Hospitationen in den unterschiedlichsten Schularten konnten wir natürlich auch einige Ideen für die weitere Arbeit in unserer Schule sammeln.
Natürlich blieb auch Zeit für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Helsinki und das Eintauchen in die finnische Lebensart.
U.Schimm & S. Rudloff
2016 - 2018
Türen öffnen - Willkommen heißen: Individualisiertes Lernen als Schlüssel zur Inklusion stärken und den Erwerb von Grundkenntnissen der englischen Sprache als Baustein der Schulentwicklung fördern
Malta
13.03.2017 bis 17.03.2017
„Fluency and Language Development for Educational Staff“
Malta
Vom 23. bis 29. April 2017 nahm ich an einer Fortbildung im Rahmen des laufenden Erasmus-Projektes der Europa-Schule teil. Durch die Teilnahme an einem Sprachkurs auf Malta wollte ich meine Kenntnisse und die Grammatik der Englischen Sprache festigen und vertiefen. Die erste Hürde nahm ich schon bei der Ankunft, denn ich erfragte bei meinem Chauffeur, der mich vom Flughafen abholte, einige Tipps, was ich mir unbedingt anschauen sollte. Das Spracheis war also gebrochen. An meinem freien Sonntag startete ich also auf Entdeckungstour durch Valletta. Am Busbahnhof begegnete ich vielen uniform gekleideten Kindern und Erwachsenen. Schnell formierte sich ein Demonstrationszug, der ins Zentrum marschierte und dem ich mich neugierig anschloss. Leider blieb mir der Sinn dieser Parade, die am Plaza San Georg von hohen Mitgliedern der Stadt abgenommen wurde verborgen.
Von Montag bis Freitag fand in Valencia mein Sprachkurs in der ETI statt. Mit 4 polnischen und zwei holländischen LehrerInnen starteten wir in den Kurs, der die Grundlagen der Sprache und eine Wortschatzerweiterung zum Inhalt hatte. Schnell stellte ich fest, dass die Ängste und Hemmungen, die mich oft am Gebrauch der englischen Sprache hindern, recht unbegründet waren. Die Tage gliederten sich in jeweils zwei große Lernrunden, in denen wir an der Erweiterung des Wortschatzes ebenso wie an der Verbesserung der Grammatik übten. Durch die Gespräche mit den Kollegen erfuhr ich über die Gründe, die in der holländischen und der polnischen Schule zur Teilnahme an diesen Kursen führte.
Zwei von der Schule angebotene Ausflüge nach Valletta und Mdina, der neuen und der alten Hauptstadt, mit ausführlichen Stadtführungen unterstützte das verstehende Hören. Eine große Motivation und Anregung für das aktive Anwenden der Sprache bot sich durch die gemeinsamen Abende mit den holländischen Kolleginnen, an denen wir uns über Familie, Schule und Projekte des aktuellen Erasmus-Programms bzw. älterer Programme austauschten.
Die Zeit verging wie im Flug und am Ende erhielten wir alle unser Zertifikat, in dem uns der Kurs über 21 Stunden zur „Geläufigkeit und Sprachentwicklung für pädagogisches Personal“ bestätigt wurde.
Inhalte dieses Kurses waren: Sprachentwicklung durch Diskussion und Feedback, Diskussion unterschiedlicher Themen, Vermittlung und Gebrauch einfacher Phrasen im täglichen Sprachgebrauch, Wortschatzerweiterung, Bewertung der Grammatik, Komplexität der Grammatik entwickeln, Arbeit an Aussprache und Betonung
K. Peilke
Schweden
Vom 22.10.2017 bis 28.10.2017 erhielten wir im Rahmen der Fortbildung: „Lernen in Europa: Individualisiertes Lernen in Schwedischen Schulen“ in Helsingborg und Malmö einen Einblick in das schwedische Schulwesen. Gemeinsam mit 14 Teilnehmern aus 4 europäischen Ländern besuchten wir verschiedenste Schulformen Schwedens.
Allen Schulen gemeinsam und für uns besonders beeindruckend war der selbstverständliche Umgang mit den neuen Medien ab Klasse 1.
Durch eine hohe Eigenverantwortlichkeit der Schulen in Bezug auf Finanzierung und Organisation des Schulalltags konnten wir eine imponierende Zusammenarbeit von Lehrern, Förderpädagogen, Therapeuten, Ärzten und Ämtern beobachten.
Vom Kindergarten bis zur berufsbildenden Schule wird viel Wert auf die praktische Ausbildung, z.B. kochen, backen, lernen eines Musikinstrumentes, Handarbeiten, Holzbearbeitung, sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelegt.
Mit vielen Ideen und Anregungen kamen wir von unserer Fortbildungsreise zurück.
Ch. Debernitz, R. Pfistner