Schulkonzept
Schulkonzept der Europa-Schule „Jacob und Wilhelm Grimm“
Die Europa-Schule „Jacob und Wilhelm Grimm“ in Erfurt ist die größte Grundschule Thüringens und verfolgt ein umfassendes Schulkonzept, das auf den Thüringer Bildungsplänen und bundesweiten Bildungsstandards basiert. Unsere Schule versteht sich als ein Ort des Lernens, an dem Respekt, Toleranz, Verantwortung und individuelle Förderung im Mittelpunkt stehen. Wir legen Wert auf eine ganzheitliche Bildung, die sowohl kognitive als auch soziale, emotionale und praktische Kompetenzen umfasst. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration des europäischen Gedankens in den Schulalltag. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur eine fundierte schulische Ausbildung zu ermöglichen, sondern sie auch mit einem Bewusstsein für die europäische Gemeinschaft auszustatten.
Das pädagogische Konzept der Schule basiert auf einem fächerübergreifenden und fächerverbindenden Lernen. Es geht darum, verschiedene Disziplinen miteinander zu verknüpfen, um den Kindern ein tieferes Verständnis für komplexe Zusammenhänge zu ermöglichen. Jedes Kind wird individuell gefördert, indem persönliche Stärken und Schwächen gezielt berücksichtigt werden. Als offene Ganztagsschule bieten wir ein umfangreiches Freizeitangebot bis 17:00 Uhr an. Neben dem regulären Unterricht können die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgemeinschaften (AGs) ihre Talente weiterentwickeln und neue Interessen entdecken.
Der Schuleintritt ist ein wichtiger Schritt für Kinder und Eltern. Unsere Schule nimmt jedes Jahr Kinder aus 12 bis 15 verschiedenen Kindergärten auf, mit denen bereits im Vorfeld Kontakte geknüpft werden, insbesondere mit den Einrichtungen in der Fröbelstraße und den Marbacher Lausbuben. Wir bieten verschiedene Aktivitäten für die zukünftigen Erstklässler, darunter Vorlesestunden durch ältere Schüler, Besuche in der Turnhalle und ein gemeinsames Märchenspiel im Hort an. Unser jährliches Europafest ist auch der Tag der offenen Tür für unsere zukünftigen Schulanfänger. Zudem werden Elternabende und Informationsveranstaltungen durchgeführt, um Ängste abzubauen und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Besondere Bedeutung kommt auch dem Übergang nach der vierten Klasse zu. Hier bietet die Schule umfassende Elternberatung an. Durch das EduPage-System erhalten die Eltern alle relevanten Informationen. Die Gespräche zur Lernentwicklung und die Übertrittsgespräche helfen dabei, die bestmögliche Entscheidung für den weiteren Bildungsweg der Kinder zu treffen.
Das Unterrichtskonzept der Europa-Schule basiert auf Vielfalt und Differenzierung. Die Schule ist ein Ort des gemeinsamen Lernens für Kinder mit unterschiedlichen familiären, sozialen und kulturellen Hintergründen. Die Entwicklung der Lesekompetenz wird als Schlüsselkompetenz betrachtet und durch Veranstaltungen wie die jährliche Lesewoche gefördert. Traditionell wird in den ersten Schuljahren nach der Methode „Lesen durch Schreiben“ unterrichtet, wobei die Druckschrift als Erstschrift verwendet wird. Später wird den Schülerinnen und Schülern die Schreibschrift vermittelt.
Unsere Schule legt seit 1994 besonderen Wert auf die Förderung von Fremdsprachen. Bereits im Jahr 1999 bekamen wir als erste Schule in Thüringen den Namenszusatz „Europa-Schule“ durch das Bildungsministerium verliehen. Ab der 1. Klasse werden Englisch oder Französisch im Rahmen der Ergänzungsstunde als zentrale Bestandteile des Schulkonzepts angeboten. Zusätzlich lernen unsere Kinder mehrere Sprachen im Ergänzungsunterricht der 3. und 4. Klassen kennen. Vielfältige Fremdsprachenkenntnisse sind für die Mobilität und Zusammenarbeit in Europa von großer Bedeutung. Durch Comenius- und Erasmusprojekte wird der europäische Gedanke nachhaltig gestärkt. Jährlich besucht eine Schülergruppe aus den vierten Klassen Partnerschulen im Ausland, um interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Digitale Medien sind fester Bestandteil des Unterrichts. Unsere Schule ist mit modernen Bildschirmen und Tablets ausgestattet. Unsere Schüler lernen den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien und werden in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz unterstützt.
Das Raumkonzept ist so gestaltet, dass alle Klassen eines Jahrgangs auf einer Etage untergebracht sind, um eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und den Schülern zu ermöglichen. Nachmittags stehen die Räume für Hortangebote zur Verfügung. Wir verfügen über ein Tagesablaufmodell mit klar strukturierten Pausenzeiten und einem offenen Hortangebot bis 17:00 Uhr.
Um die Unterrichtsqualität stetig zu verbessern, sind Förderpädagogen fester Bestandteil des Schulalltags. Sie unterstützen bei der individuellen Förderung, nehmen an schulinternen Fortbildungen teil und beraten das Kollegium. Zudem legen sie Wert auf einen integrativen und differenzierten Unterricht, der auf die Bedürfnisse aller Kinder eingeht.
Die Europa-Schule engagiert sich in zahlreichen Kooperationen mit der Staatskanzlei, dem Europäischen Informationszentrum und der Universität Erfurt. 2012 gewannen wir den ersten Thüringer Europapreis und konnten uns bei nationalen und internationalen Tagungen als Modellschule präsentieren.
Das ganzheitliche Schulkonzept unserer Europa-Schule verfolgt das Ziel, den Schülerinnen und Schülern eine qualitativ hochwertige Bildung zu ermöglichen, sie für Europa zu begeistern und sie optimal auf ihren weiteren Bildungsweg vorzubereiten.
Wir sind davon überzeugt, dass Freude am Lernen eine wesentliche Voraussetzung für den Bildungserfolg darstellt. Gleichzeitig vermitteln wir unseren Schülerinnen und Schülern, dass Lernen nicht immer nur Freude bereitet, sondern auch mit Anstrengung und Mühe verbunden ist. Diese Einsicht soll ihnen helfen, Durchhaltevermögen und Disziplin zu entwickeln, die für ihren weiteren Bildungsweg und das Leben insgesamt von großer Bedeutung sind.
Durch die Kombination dieser Werte und Methoden streben wir an, unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur auf ihre schulische Laufbahn, sondern auch auf ein verantwortungsbewusstes Leben in der europäischen Gesellschaft vorzubereiten.
Wir legen Wert auf ein positives Schulklima. Dies erreichen wir durch klare Regeln und Mitbestimmungsgremien wie die Schülervertretung oder den Hortrat. Projektwochen, Schulfeste und thematische Veranstaltungen unterstützen die inhaltliche Arbeit an unserer Schule und stärken den Gemeinschaftssinn aller Schülerinnen und Schüler sowie aller Mitarbeiter.