Europafest 18.05.2018
Midsommar in der Europaschule
Ergebnisse der Projektwoche werden heute beim 25. Europafest vorgestellt.
Zukünftige Erstklässler ebenso willkommen
18. Mai 2018 / 02:40 Uhr
Aus Tetrapaks nachgebildete schwedische Häuschen stellte diese Projektgruppe her. Auch eine Pettersson-und-Findus-Pfannkuchentorte entstand. Foto: Anja Derowski
Erfurt. Es riecht lecker in der Europaschule. Torten, Aufstriche, Pizzen und Brot entstehen in den verschiedenen Räumen, je nachdem, in welchem Land sie ein typisches Essen sind.
Während der Europawoche widmen sich die Schüler je einem Land – Italien, Frankreich, Russland, Schweden und Deutschland stehen zur Auswahl. Sie lernen die Bräuche kennen, erfahren, wie die Menschen dort leben, was sie essen, welche Lieder sie singen oder welche Sehenswürdigkeiten es gibt. So säumt ein gutes Dutzend Tetrapaks das Fensterbrett im Raum von Christina Debernitz.
Doch die einstigen Getränkepackungen sind jetzt kleine schwedische, rot-weiße Ferienhäuser, so wie sie die Kinder aus dem eigenen Urlaub oder aus Serien wie „Michl“ kennen. „Wir haben auch eine Pettersson-und-Findus-Torte aus Pfannkuchen, Marmelade und Quark gebacken“, erzählt die Lehrerin.
In der Projektwoche geht es zum einen darum, den Grundschülern ein Land und auch die Sprache näherzubringen. Doch wichtig ist auch der soziale Aspekt. „Die Kinder kommen mal raus aus ihrem Klassenverband, durchmischen sich, lernen ein-ander kennen“, sagt Lehrerin Michaela Kruse.
Gemeinsam mit Dagmar Genau widmete sie sich Italien. Mit den Kindern stellten sie kunstvolle venezianische Masken her und wagten einen Blick hinter die Kulissen des Theaters. Ebenso künstlerisch geht es bei Anke Stade zu, die sich in der zweiten Klassenstufe mit Italien befasst. Mit Hilfe von Kartoffeln und Farbe stellen die Kinder Mosaike her, schaffen eine gedankliche Brücke ins alte Rom.
Die Ansätze, das Projekt zu gestalten, sind unterschiedlich, jeder Lehrer entscheidet frei, wie er sich mit den Kindern dem Land nähert – oder auch einer neuen Technik. Erstmals wird als Projekt auch der Umgang mit Calliopen angeboten. Das sind Mini-Computer, die die Kinder selbst programmieren können. Zwei Klassensätze bekam die Schule gestellt. Mit einem dieser Minicomputer wollen die Schüler heute die Besucher des Europafestes zählen.
„Viele der Projekte sind Disziplinen-übergreifend, da vermischen sich Sprache, Kunst, Bewegung. Lernen – aber eben mal anders. Die Kinder lieben es“, berichtet Schulleiterin Annett Riede. Und erinnert sich an das erste Europafest 1994. Damals fand es noch auf dem Grundstück bei Chrestensen statt.
Doch seit vielen Jahren verwandelt sich das Schulgelände für das Fest in eine europäische Reiseroute. Die Schüler präsentieren ihre Werke der Projektwoche, auf dem Schulhof gibt es verschiedene Mitmach-Angebote. „Wir haben Vereine zu Gast, das Spielmobil, eine Hüpfburg, Seifenkisten, Bastelstände, Schach, Ski und das Elterncafé“, sagt Simone Rudloff. Und Christina Debernitz ergänzt: „Wir werden einen Mittsommertisch decken, so wie Midsommar in Schweden gefeiert wird.“
Der Erlös der Tombola kommt dem Förderverein zugute, der kürzlich vier dringend benötigte Tisch-Bank-Kombinationen finanzierte.
Europafest: heute, 14 bis 17 Uhr. Auch Eltern zukünftiger Erstklässler sind eingeladen.
Anja Derowski / 18.05.18